Home Über uns Wirtschaft und Handel Kontakt Konsularservice Bildung Presse Links
 
Home > Themen > Chinas Weltkultur- und -naturerbe
Umsiedlungen zum Schutz von Welterbe
2006-09-19 00:00

Rund 12.000 Beamte und Angestellte, die auf einem Berg in der Provinz Jiangxi leben, müssen in einen Neubausiedlung umsiedeln. Die Umsiedlung erfolgt zum Schutz einer Weltkulturerbestätte, nur die ursprünglichen Anwohner des Berges sollen dort verbleiben dürfen.

Die Umsiedlung findet bei der Stadt Guling am Lushan-Berg in Jiujiang statt und soll innerhalb von drei Jahren vollzogen werden. Die Umsiedler erhalten im Bezirk Lushan bei dem Dorf Fanglan auf einem zwei Quadratkilometer großen Gelände eine neue Heimat. Der Berg Lu ist eine von 33 Weltkulturerbestätten in China und ist ein traditionell beliebter Sommerurlaubsort.

Guling liegt im Zentrum der Landschaft auf einer Höhe von 1167 Metern und ist an drei Seiten von Bergen umgeben. In den zehn Jahren nachdem die UNESCO den Berg Lushan auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen hat, ist die Bevölkerung von Guling deutlich gewachsen.

"Nach sorgfältigen und wiederholten Studien haben wir beschlossen Beamte, Kader und Angestellte umzusiedeln und nur die ursprünglichen Anwohner auf dem Berg zu lassen", sagt Chen Liquan, ein Vertreter der Stadt.

Die meisten der Umsiedler arbeiten für die Verwaltung des Landschaftsgebiets, die Stadtregierung und den Dienstleistungsbereich.

"Insgesamt müssen über 4000 Familien, mit über 12.000 Personen umziehen", sagt Chen. Sie bilden die Mehrheit der 14.000 gegenwärtig in der Region lebenden Menschen, von denen nur 7000 im Jahr 1996 als Anwohner in der Kulturerbestätte gemeldet waren, erklärt Chen.

"Es leben einfach zu viele Menschen an dem Berg. Dies hat zu vielen Problemen geführt", sagt der Anwohner Li Haoming. "Früher oder später müssen wir hinabziehen."

Das neue Wohngebiet mit "guten Einrichtungen, darunter schönen Schulen, Krankenhäusern und Gewerbeflächen" sei für die neuen Bewohner bequemer, sagt Chen Liquan.

Die Verwaltung des Landschaftsgebiets plane Unternehmen die umgesiedelt werden jährlich 800.000 Yuan (80.000 Euro) zur Verfügung zu stellen, um 100 Personen die ihre Arbeit verloren haben einzustellen, berichtete die Jiujiang Daily..

"Je mehr Leute hierhin ziehen, je schlimmer wird die Umweltverschmutzung", sagt Yu Xinhong, ein anderer Anwohner. "Der Ruqin-See zum Beispiel war früher so sauber und klar, dass wir in ihm geschwommen sind, aber heute wagen wir noch nicht einmal mehr unsere Hände in ihm zu waschen."

Um die Umwelt zu schützen und die touristischen Ressourcen zu integrieren, hat die Stadtregierung von Jiujiang einen Plan mit dem Titel "A General Programming Outline of the Lushan Mountain Scenic Area from 2004 to 2020" veröffentlicht. Laut diesem Programm soll der Berg Lushan bis 2020 sein historisches Erscheinungsbild und seine Integrität zurückerhalten.

Illegale, nutzlose und gefährliche Gebäude sollen abgerissen werden, heißt es in dem Programm. Ursprünglich vorhandene Hauptstraßen sollen ausgebaut aber Autos aus dem Gebiet verbannt werden. Einige der leerstehenden Häuser sollen an Touristen vermietet und einige der Villen in Hotels umgewandelt werden.

Manche der Anwohner haben allerdings auch Vorbehalte gegen den Plan. "Wenn die meisten Menschen und auch die jungen Leute den Berg verlassen, besonders die mit höherem Einkommen, dann wird Guling in der Nebensaison zu einer leeren und toten Stadt", meint Guo Xinyi, ein 67 Jahre alter Anwohner.

(China.org.cn, China Daily, 14. September 2006)

Suggest to a friend
  Print