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Asiatische Entwicklungsbank senkt BIP-Prognosen für China
2012-10-05 15:15

Die Asian Development Bank (ADB) hat am Mittwoch die meisten ihrer Wachstumsprognosen für die asiatische Wirtschaft in den Jahren 2012 und 2013 nach unten korrigiert. Der Einbruch der weltweiten Nachfrage belastet die Wachstumsregionen China und Indien und andere vom Export abhängige Volkswirtschaften.

Die ADB hat ihre Prognosen für das BIP-Wachstum in China von 8,5 Prozent im Vorjahr auf um fast einen Prozentpunkt auf 7,7 Prozent nach unten korrigiert. Sie warnte, dass die Risiken für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft kurzfristig steigen könnten. Die globale Nachfrage sei düster und es gebe unsichere Aussichten für die größten Handelspartner.

Allerdings werde China immer noch in der Lage sein, einen harten wirtschaftlichen Einbruch zu vermeiden, weil die politischen Entscheidungsträger in Beijing noch einen erheblichen Spielraum für Konjunkturmaßnahmen hätten.

"Die weltweite Einbruch der Nachfrage, vor allem aus Europa, wird in naher Zukunft ein ernste Bremswirkung auf das Wachstum bleiben", sagte der Chefvolkswirt der ADB, Changyong Rhee in einer Pressemitteilung mit der die in Manila ansässige Bank ein Update zur regionalen Entwicklung veröffentlichte.

"Die Regierung hat die Mittel, die Wirtschaft vor globalen Turbulenzen abzufedern. Ihre gefüllte Haushaltskasse, zurückgehende Inflation und Maßnahmen zur Expansion sollten ein kontrolliertes Abkühlen der Wirtschaft gewährleisten, doch sie muss die Wachstumsquellen stärker diversifizieren und strukturelle Reformen für ein integratives Wachstum stärken."

Das Ausmaß des verlangsamten Wirtschaftswachstums in China hervorhebend, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten amtlichen Erhebung, dass der normalerweise robuste Dienstleistungssektor im September erheblich an Schwung verloren hätte. Ein Schlüsselindex fiel beinahe auf ein Zweijahrestief, weil das verlangsamte Wachstum in der Produktion sich durch den Rest der Wirtschaft zog.

Die ungelöste Staatsschuldenkrise der Eurozone und die drohende Steuerkrise der Vereinigten Staaten seien die größten Risiken für die regionalen Wachstumsaussichten. Asiens offene Volkswirtschaften seien besonders anfällig für negative Abstrahleffekte, warnte die ADB.

Das Risiko einer schnellen Umkehr der Kapitalströme in die Entwicklungsländer Asiens blieb ein Problem, obwohl die Kapitalmärkte der Region sich nicht übermäßig volatil zeigten, hieß es.

Noch haben die meisten Länder in der Region genug Freiraum, um, wenn nötig, Maßnahmen der Geld- und Fiskalpolitik anzuwenden, um das Wachstum im Inland zu schützen. Erwartungen zufolge werde die Inflation in diesem und im nächsten Jahr langsamer als erwartet voranschreiten, sagte die ADB.

Die Region müsse sich nach Jahren raschen Wachstums auf einen längeren Zeitraum einer gemäßigten Expansion vorbereiten, teilte die Bank mit.

Während China mit nachlassenden Investitionen und einer schwächeren Nachfrage kämpft, senkt die ADB ihre Wachstumsprognose für das Land im Jahr 2013 von 8,7 Prozent im Vorjahr auf 8,1 Prozent.

Ostasien wird weiterhin das schnellste Wachstum Asiens verzeichnen, obwohl die Region nicht gegen das verlangsamte Wirtschaftswachstum in Asien immun ist, sagte die ADB.

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