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Premier Li forciert innovative Zusammenarbeit
2014-10-10 21:22

China steht vor großen sozioökonomischen und ökologischen Herausforderungen. Mit innovativen Ideen will Premier Li diese Herausforderungen meistern. Knowhow aus Deutschland soll dabei helfen.

Chinas Premier Li Keqiang ist am Donnerstag in Deutschland eingetroffen. Im Mittelpunkt seines zweiten Deutschland-Besuchs steht ein Innovationsprogramm, das auf fünf bis zehn Jahre ausgerichtet ist und den Rahmen für die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern bilden wird.

Es umfasst die Bereiche Industrie, Wissenschaft und Technik, Landwirtschaft, Bildung, Umweltschutz, Urbanisierung, Medizin sowie Sozialwesen. Das entsprechende Kooperationsdokument soll am Freitag nach den dritten chinesisch-deutschen Regierungskonsultationen unterzeichnet werden. Die Konsultationen werden von Chinas Premier und Kanzlerin Angela Merkel gemeinsam geleitet.

An den dritten chinesisch-deutschen Regierungskonsultationen werden nach Angabe von Chinas Deutschland-Botschafter Shi Mingde fast 20 chinesische und mindestens 13 deutsche Minister teilnehmen. Die hohe Anzahl Minister unterstreiche die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen China und Deutschland, so Shi.

Laut diplomatischen Quellen beinhaltet das Innovationsprogramm von Li Keqiang über 100 Vorschläge und Projekte zur bilateralen Zusammenarbeit. Darüber hinaus sollen noch zehn weitere Abkommen und Wirtschaftsverträge unterzeichnet werden. Bei den Abkommen geht es um die Energieversorgung, die Landwirtschaft, Luft- und Raumfahrttechnologien, die Autoherstellung und den Mobilfunk.

Nach Ansicht von Björn Conrad vom Berliner Mercator Institute for China Studies (MERICS) hat China bereits große Anstrengungen unternommen, um seine Innovationsfähigkeit zu erhöhen. In einigen Bereichen könne die Volksrepublik von Deutschlands Erfahrungen lernen, so Conrad.

China steht vor wegweisenden wirtschaftlichen Reformen sowie großen sozialen und ökologischen Herausforderungen. Deutschland ist nicht nur Chinas wichtigster Handelspartner und wichtigster Partner bei der technischen Zusammenarbeit, sondern auch sein größter Investor in Europa. Im vergangenen Jahr übertraf das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern die Marke von 160 Milliarden US-Dollar.

„Unsere innovativen Lösungen beschäftigen sich mit einigen von Chinas größten Herausforderungen, zum Beispiel wie man neue Medikamente und Diagnosemethoden nach China bringt“, erklärt Celina Chew vom deutschen Pharmaunternehmen Bayer. „Wir sind zuversichtlich was den chinesischen Markt angeht. Greater China ist der weltweit drittgrößte Markt für Bayer und der größte in der Region Asien-Pazifik.“

„Wir haben unsere Geschäftsaktivitäten hier erfolgreich entwickelt, und sind entschlossen, auch weiterhin in diesen Markt zu investieren und die innovativsten Technologien und Produkte nach China zu bringen“, bekräftigt Chew. „Wir unterstützen die Idee, „Made in China“ in „Created in China“ zu verwandeln.“

Eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit China sei ganz im Interesse von Deutschland, sagt Europa-Experte Meng Hong von der Beijinger Renmin-Universität. Meng verweist auf die Konjunkturabschwächung in Europa als Spätfolge der Wirtschaftskrise und als Folge der gegenwärtigen Krise in der Ukraine. „Innovation ist der richtige Ansatz“, ist Meng überzeugt. „Das Programm (von Li Keqiang) beschränkt sich nicht nur auf Technologien. Es geht auch um die Innovation von Denkweisen und Systemen sowie die Kommunikation und Problemlösung.“

Quelle: People's Daily

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